PICT7671Aktuell zum Volkstrauertag – dem Gedenktag der im Krieg gefallenen Soldaten, aber auch der Opfern des Terrorismus – wurde beim 137. Telemann-Konzert in der Saltendorfer Wallfahrtskirche das Programm abgestimmt. „Christus, der ist mein Leben“ war gleichsam die Klammer, die diese Feierstunde zusammenfasste und prägte.

Mit der gleichnamigen Partita aus den „Musicalischen Sterbens Gedanken“, die der Barockkomponist Johann Pachelbel 1683 nach dem Pesttod seiner Frau und seines Sohnes verfasste, eröffnete Norbert Hintermeier an der Orgel dieses Konzert. Die 12 Variationen nutzte der Organist die Klangfarben des Instruments vorzustellen. Der vokale und verbale Lobpreis wurde von der Sopranistin Heike Hinkelmann mit der Solokantate „Herr, tue meine Lippen auf“ von Christian Ludwig Boxberg begonnen. Die Sängerin wurde dazu von den Instrumentalistinnen Lucia Haider und Barbara Michalski (Violinen) präzise begleitet.

Mit einer Suite des Regensburger Kantors Hieronymus Kradenthaller, zu der als weitere Instrumentalistinnen Verena Schnekenburger (Violine) und Kerstin Lichtenegger (Viola) traten, wurde die frühbarocke Instrumentalkunst lebendig und farbenprächtig aufgezeigt.

Ähnlich des kirchlichen Abendgebets folgten diverse Psalmvertonungen, die Heike Hinkelmann mit überzeugender Textbehandlung werkgerecht interpretierte. Dass dabei Instrumental- und Vokalbeiträge des Namensgebers der Saltendorfer Konzertreihe, Georg Philipp Telemann, im Mittelpunkt standen, zeugt auch von der großen Vielfalt seiner Werke, die seit 1981 in Saltendorf regelmäßig musiziert werden.

Einem „Totentanz“ ähnlich, wurde eine Passacaglia des Telemann-Zeitgenossen Antoine Dornel dargeboten. Werke der Romantiker Felix Mendelssohn-Bartholdy, Robert Führer und Charles Gounod, bei denen auch die Bitte um Frieden ausgedrückt wird, ergänzten das kurzweilige, trostvolle Programm.

Dass entsprechende Meditationstexte und Gebete die Thematik verstärken, ist in Saltendorf schon gute Tradition. Diese kirchenmusikalische Feierstunde endete – wie begonnen – mit dem Choral „Christus, der ist mein Leben“ in einer Variationsfolge des bei Berlin lebenden Komponisten Lothar Graap. Die Zuhörer stimmten dann abschließend in dieses bekannte Kirchenlied aus dem Jahre 1609 ein.

Quelle: MZ