Ein wunderschöner lauer Sommerabend lud am Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu an die 180 Musikbegeisterte in den Pfarrgarten zur traditionellen Serenade am Patrozinium ein. Eine Stunde zuvor feierte Pfarrer Michael Hirmer mit Diakon Heinrich Neumüller den Festgottesdienst in der Pfarrkirche. Er endete mit Anbetung und eucharistischem Segen.
Danach versammelte man sich im Pfarrgarten, um den wunderbaren Klängen barocker Kammermusik zu lauschen. Auch dieses Jahr hatte Dekanatskirchenmusiker Norbert Hintermeier ein interessantes und kurzweiliges Programm zusammengestellt.
Wunderbar wurde der Pfarrgarten gestaltet. Schon vor Tagen bauten Mitarbeiter des städtischen Bauhofes die Bühne auf, während der Pfarrgemeinderat Bänke und Getränke bereit stellten. Abgerundet wurde das Ambiente durch die stilvolle Beleuchtung durch Stefan Hintermeier, der in verschiedenen Farben das Pfarrheim und die Pfarrkirche erstrahlen lies.
Mit einer frühbarocken „Sinfonia“ wurde das musikalische Abendständchen anlässlich des Namenstages der Pfarrkirche festlich begonnen. Nach der Begrüßung musizierten die jungen Instrumentalisten in kammermusikalischer Besetzung Tanzsätze des in Modena und Bologna wirkenden Giovanni Maria Bononcini. Diese „Aires“ sind beschwingte Musikstücke, die freudig dargeboten wurden. Gerade die Wechsel zwischen den Streichern und den Holzbläsern zeigten dabei nicht nur die verschiedenen Klangfarben der Instrumente auf, es ergaben sich auch gute dynamische Kontraste und Abstufungen.
Bevor es mit einer Suite von Georg Philipp Telemann im Programm weiterging, klärte Norbert Hintermeier die Zuhörer über die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen Telemann und dem Ort Saltendorf auf. Denn dies verdankte man auch die Einführung der Telemann-Konzerte und die Namensgebung der Teublitzer Telemann- Grund- und Mittelschule. Ein Höhepunkt dieser Abendmusik war die Wiedergabe eines Flötenkonzerts des am Strelitzer Hofe wirkenden Komponisten Johann Georg Linicke. Als Solistin spielte Sandra Zweck sehr virtuos und mit ausgezeichneter Tongebung den Solopart dieses Konzerts. Die begleitenden Streicher ordneten sich gut der Solistin unter, dass die Soloflöte immer präsent war, dennoch wurde aber der konzertante Wechsel zwischen Soloinstrument und Orchester gut herausgearbeitet.
Der zweite Teil dieser Serenade begann mit einer fünfteiligen Suite von Georg Friedrich Händel. Die Verschiedenartigkeit der Tanzsätze durch Tempo, Dynamik und Charakter wurden durch die musikantische Darbietung herausgestellt und ansprechend musiziert. Nach diesem mehrteiligen Musikwerk setzten die Glocken zum „Gebetläuten“ ein. Pfarrer Michael Hirmer betete mit den Anwesenden den „Engel des Herrn“ ehe man mit der Abendmusik fortsetzte. Den Abschluss bildete ein „Divertissement melodieux“, eine „melodische Belustigung“ in einer suitenartigen Folge von kleineren Sätzen, die kontrastierten. Der Komponist dieser reizenden Komposition ist Friedrich Karl Graf zu Erbach, ein Adeliger, der nicht nur selbst musizierte, sondern auch mit Erfolg komponierte. Es wird sogar vermutet, dass Telemann zu seinen Lehrmeistern gehörte, da dieser in seiner Frankfurter Zeit häufig bei ihm zu Gast war. Der lang anhaltenden Applaus für die Interpretation dieses Werkes und der Gestaltung dieser Serenade wurde mit einer Zugabe, einem Menuett von Leopold Mozart, von den ausführenden Musikern erwidert.
Pfarrer Hirmer bedankte sich am Ende bei den Ausführenden mit einer Sonnenblume bzw. mit einer Flasche Wein. In seinen Dank schloss er auch alle mit ein, die zum Gelingen der Serenade beigetragen haben. Besonders bedankte sich der Seelsorger bei Norbert Hintermeier: "Denn er ist mein kirchenmusikalischer Fels!"
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