Pfarrei Teublitz 002Eine beindruckendes Stück Kulturgut, ein lebendiger Gottesdienst, der Wahnwitz eines Königs, wunderbares Sommerwetter und dazu noch eine tolle Gemeinschaft! Zusammen ergeben diese Zutaten eine wunderbare Zweitagesfahrt, welche die Pfarrgemeinde Teublitz zu den Passionsspielen nach Oberammergau, ins Kloster Ettal und nach Neuschwanstein führte. Schon zuvor bereiteten sich die Teilnehmenden theologisch auf die Passionsspiele bei einem Informationsabend vor.
Zwei Jahre lange musste die Teublitzer warten, um nach Oberammergau aufbrechen zu können. Doch das lange Warten hat sich gelohnt. Beeindruckend waren die Passionsspiele, die das Leiden, Sterben und Auferstehen Christi zeigen.

Besonders an der Inszenierung war, dass nicht nur eine aus der Bibel bekannte Leidensgeschichte Jesu aufgeführt wurde, sondern gleichsam ein „fünftes Evangelium“ entstand, in dem wichtige Lehren Jesu oder Konfliktpunkte mit dem damaligen Establishment geschickt in die Passion-Erzählung eingeworben wurden. Immer wieder wurden in sogenannten „lebeindigen Bildern“Hinweise auf den Bezug zum Altentestament gegeben, die von wunderbaren Gesängen und Musik begleitet wurden. So wirkte die Aufführung spannend und meditativ zugleich. Tief beeindruckt und in eigenen Gedanken schwelgend verließen die Teublitzer das Passionsspielhaus. Auf dem Weg zum Hotel war es nachdenklich still im Bus geworden.
Vor Beginn der Aufführung traf die Gruppe zufällig mit Regisseure Christian Stückl zusammen, der mit viele Fragen von einigen Teublitzer zur Passionsgeschichte und seiner Arbeite beantwortete sowie Autogramme gab.

Am nächsten Tag feierte man Gottesdienst in der Abtei-Kirche des Benediktinerklosters Ettal. Der Teublitzer Pfarrer Dekan Michael Hirmer hatte die Ehre, dem Gottesdienst vorzustehen und begeisterte die Gottesdienstgemeinde mit einer „knackigen Predigt“ in der er das „katholische sowohl als auch“ dem „entweder oder“ gegenüberstellte. Denn beides seinen im Leben wichtig: „Das aktive Leben mit Arbeit und Tun sowie die innere Einkehr, der Müßiggang und die Beziehung zu Gott.“
Nach der sonntäglichen Eucharistiefeier ging es weiter zum Schloss eines Königs, der in seiner Traumwelt lebte. Mit Neuschwanstein setzte der Märchenkönig Ludwig II. seinem Wahn ein Denkmal. Im weltberühmten Schloss wollte der Monarch ganz alleine in der Sagen- und Mythenwelt von Wagners Opern leben.
Auf der Heimfahrt ließ es sich die Gruppe nicht nehmen, noch einen Abstecher in die Wieskirche zu machen, in der Pfarrer Hirmer die Motive der Gemälde erklärte. Das gemeinsame Gebet galt gleich als Reisesegen für eine gute Heimkehr. Bei dieser Bedankte sich Hirmer beim Burglengenfelder Verkehrsunternehmen Ehrenreich für die tolle Organisation der Zweitagesfahrt.

 

Oberammergau - Ettal - Schwangau - Steingaden, 16/17.07.2022