Pfarrei Teublitz0032Ganz stolz präsentierte der fünfjährige Ben sein Muschel, als er sie mit einem Band um seinen Hals hing: „Das ist die Jakobsmuschel. Die tragen Menschen, die zu Gott unterwegs sind.“ Und genau das waren an die 80 Kindergartenkinder des katholischen Kinderhauses Herz Jesu Teublitz. Sie waren für einen Tag richtige Pilger.

 


 

Natürlich machten sich die Heranwachsenden nicht ins spanische Santiago de Compostela auf. „Wallfahren kann man ja auch hier in Teublitz.“, lächelt Erzieherin Andrea Ziechaus, die rechts und links zwei Kinder an der Hand hat und den Pilgerzug anführt, „Wir gehen zur Gottesmutter von Saltendorf und besuchen auch den Heiligen Franziskus.“ Wie es sich gehört begann die Wallfahrt der Kindergartenkinder mit einem Pilgersegen. In der Teublitzer Herz-Jesu-Kirche warteten dafür Pfarrer Michael Hirmer, Kaplan William Akkala und einige Gläubige, die sich zur Mittwochs-Messe versammelt hatten. Nach dem gemeinsamen Lied segnete der Pfarrer jedes Kind einzeln an der Kirchentür.

Erste Etappe war die Franziskuskapelle in Saltendorf. Dort ehrten die Kindergartenkinder den Namenspatron einer Kindergartengruppe. „Wir heißen Franziskus.“, erklärt die vierjährige Franziska, „weil der immer so gut zu den Tieren war.“ In der Tat war der Heilige aus Assisi der Schöpfung sehr verbunden, was sich unter anderem seinem Sonnengesang ausdrückt, in dem Franziskus alle Lebewesen und sogar den Tod lobpreist und Gott dafür dankt. Genau diesen Sonnengesang sangen und tanzten die Kinder vor der Franziskuskapelle.

Nach einem Picknick auf einer Wiese ging es weiter zu einer weiteren Namenspatronin einer Kindergartengruppe. Die heilige Gottesmutter Maria wird in der Saltendorfer Kirche schon über 650 Jahr verehrt. An der Kirchentür begrüßte Lothar Ziechaus die Kinder. Kindgerecht erklärte er ihnen das Gnadenbild. „Maria hat das Jesuskind auf dem Arm.“, riefen die Kinder als sie Frage aufkam, wer denn die Frau mit dem Kind sei, die über den Altarraum thront. Auch hier sangen und beteten die Kindergartenkinder gemeinsam und steckten dabei je eine Lilie vor dem Madonna auf. Die Geschichte von Maria und Jesus kannten die Kinder bereits. „Unsere Gruppe heißt Gabriel, weil der Engel Gabriel der Maria gesagt hat, dass sie ein Baby bekommen wird“, wusste Ben zu erzählen.

Ein wenig erschöpft waren die Kinder am Ende dieses Vormittages dann schon. Aber sie waren glücklich, gemeinsam den Weg geschafft und dabei Schönes erlebt zu haben. „Für unser Kinderhaus ist der Glaube immer mit dabei.“, beschreibt Monika Böhm, stellvertretende Kinderhausleitung, das Projekt, „Glaube ist für unsere Kinder erfahrbar als eine lebendige Beziehung zu Gott.“

 

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Teublitz, 01. Juni ´22