Pfarrei Teublitz 0010Es begann sehr negativ, um dann umso positiver zu enden. So könnte man die Hauptprobe zum Fernseh-live-Gottesdienst in der Teublitzer Pfarrkirche zusammenfassen. Über 100 Akteure versammelten sich am Mittwoch, um zum ersten Mal den kompletten Festgottesdienst zu proben, der am kommenden Sonntag, 21. November, ab 10.00 Uhr live in BR Fernsehen (drittes Programm) übertragen wird. Mit dabei war auch Monsignore Erwin Albrecht, der Rundfunkbeauftragte der Bayerischen Bischofskonferenz.

 

„Alle negativ!“, lautete der erlösende Ruf von Torsten Färber, der mit seinen Kolleginnen von der Johanniter Unfallhilfe eine Corona-Teststation im hinteren Bereich der Kirche aufgebaut hatte. Denn ohne Corona-Test läuft für die über 100 Mitwirkenden aus Teublitz nichts. „Sicherheit geht vor!“, bringt es Kirchenverwaltungsmitglied Peter Grau auf den Punkt, „wir dürfen nicht zu einem Corona Superpreader-Event werden.“ Deshalb heuerte Pfarrer Michael Hirmer die Johanniter an: „Am Samstag werden sogar 150 Personen getestet, da das Team des BR noch hinzukommt.“

Nachdem die Testergebnisse fest standen, konnte der eigentliche Teil, die Hauptprobe, beginnen. Erstmals wurden alle Teilstücke zusammen gefügt. Denn bis jetzt haben Ministranten, Chor, Kantoren oder Lektoren immer getrennt geprobt. „Wenn wir auf Sendung gehen, haben wir einen klaren Auftrag.“, motivierte Pfarrer Hirmer zu Beginn der Probe, „Wir wollen die Frohe Botschaft Jesu und die Liebe Gottes den Menschen zuhause verkünden.“
Unter den professionellen Blicken von Monsignore Albrecht begann die Orgel zu spielen. Zeichen dafür, dass es jetzt losgehen kann. Immer wieder zückte der bischöfliche Rundfunkbeauftragte sein Handy, machte Fotos und filmte sogar einige Abschnitte der Probe, um sie sofort nach München zum BR zu schicken. Dort freute sich Regisseurin Isabel Lembke auf die ersten Eindrücke aus Teublitz. Nur ein paar keine Male musste Erwin Albrecht eingreifen. So standen die Ministranten mit dem Weihrauchfass einmal ungünstig für die geplanten Kameraeinstellungen. Doch Sophie Müllner und Jonas Störtebecker wussten sofort eine Alternative. Auch dem Pfarrer wurde für seine Predigt eine andere Position zugewiesen, da er sonst die Ministranten verdeckt hätte, die vorher ihre Aufgaben präsentieren. Denn diese werden beim Christkönig-Gottesdienst im Mittelpunkt des Gottesdienstes stehen, der unter dem Motto „Wir deinen Christus, unserem König“ läuft.

Während der Probe ging der Blick immer wieder zur Seite, wo Matthias Kalb mit seinem Handy und dem Regie-Plan saß. „Ich notiere die Zeiten in den Ablauf. Wir haben ja genau 59 Minuten Sendezeit. Die Kunst ist es, diese genau zu treffen.“ Und die Teublitzer trafen diese Zeit sehr gut. Die Hauptprobe dauerte genau 54 Minuten und 32 Sekunden. „Das passt wunderbar.“, lobte der Monsignore, „denn bei der Live-Sendung wird es immer ein wenig langsamer.“ Außerdem wurden während des Gottesdienstes verschiedene Zeitpuffer eingebaut, erklärt Kirchenmusiker Norbert Hintermeier: „Bei der Kommunionspendung sind wir zeitlich flexibel und beim Schlusslied können wir eine Strophe oder bis zu vier Strophe singen.“ Mehrere Regie-Assistenten werden am Sonntag die Zeit genau im Blick haben und entsprechende Anweisungen an den Kirchenmusiker und den Pfarrer geben.

Am Ende der Hauptprobe standen große Erleichterung und ein dickes Lob. „Wir können jetzt sorgenfrei in den Gottesdienst am Sonntag gehen. Wir wissen es jetzt, dass es läuft.“, lächelt erleichtert Pfarrgemeinderatsvorsitzender Georg Niederalt, „Man merkt, dass der Pfarrer mit dem Monsignore wieder einmal gut zusammen gearbeitet haben.“ Letztere lobte Teublitzer: „Ich mache das jetzt schon einige Jahrzehnte, aber eine solche Probe vor der eigentlichen Generalprobe mit so vielen Akteuren habe ich noch nicht erlebt.“

Dabei war die Hauptprobe am Mittwoch nur der Auftakt zu dem was kommen wird. Ab Freitagmittag rollen Tonnen von Ausrüstung an. Sogar ein extra Stromanschluss muss gelegt werden, da der Hausanschluss der Pfarrkirche nicht ausreicht, um den Übertragungswagen und die Lichttechnik mit Energie zu versorgen. Nachdem Samstagmittag alles aufgebaut sein soll, beginne diverse Proben und Voraufzeichnungen. Schließlich wird die Vorabendmesse als Generalprobe gefeiert.

All dieser Aufwand wird betrieben, damit am Christkönigssonntag, 21 November, der Gottesdienst ab 10 Uhr live aus der Pfarrkirche über den Äther gehen kann. Der Gottesdienst kann über BR-Fernsehen (Drittes Programm) mitgefeiert werden und auch später über die BR-Mediathek angesehen werden.

 

Teubitz, 18.11.2021