Pfarrei Teublitz003Brauchtum und Liturgie der Karwoche stand auf dem Programm des virtuellen Einkehrtags der Pfarrgemeinde Teublitz. „Für mich ist das eine neue Erfahrung.“, stellte Pfarrer Sven Grillmeier, einer der bekanntesten und beliebtesten Referenten für Einkehrtage im Bereich des Bistums Regensburg, gleich zu Beginn fest, „normalerweise sitzen mir die Teilnehmend gegenüber.“ Dennoch habe er sich zu diesem Format überreden lassen, da die Pfarrgemeinde Teublitz schon viele gute Erfahrungen mit der virtuellen Seelsorge gemacht hat.




Mit 20 Usern und 27 Teilnehmenden hinter den Webcam und Bildschirm war der Einkehrtag ein großer Erfolg. „Hätte er real im Pfarrheim stattgefunden, wären auch nicht mehr Leute gekommen.“, freut sich der Teublitzer Pfarrer Michael Hirmer, der mit einem besonderen Zuckerl die Teilnehmer überraschte. Denn, gerade rechtzeitig zur Kaffeepause, lieferte Stefan Weiß Kuchen an die Teilnehmer in Teublitz aus. „Sie haben erst ein wenig komisch geschaut, was ich jetzt da mache. Dann haben sie sich aber alle gefreut.“

Inhaltlich erklärte Sven Grillmeier die Gottesdienste, die in der Karwoche stattfinden und das reiche Brauchtum, das sich mit ihnen verbindet. Dabei sprach der Referent immer von der „heiligen Woche“, da in ihr die großen Geheimnisse des Leben, Sterbens und Auferstehens Jesus Christi begangen werden. Dabei zeigten sich auch regionale Unterschiede. So wird der Palmsonntag im fränkischen Kirchenleibach ein wenig anders gefeiert als in oberpfälzischen Teublitz. Die Palmprozession gehe dabei schon auf das frühe 4. Jahrhundert zurück. In Jerusalem wurden hierfür die ältesten noch erhaltenen Hymnen der Christenheit gesungen, wie Kirchenmusiker Norbert Hintermeier ergänzte. Am Gründonnerstag wird dem Letzten Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern gedacht. Vielerorts findet dabei eine Fußwaschung statt. „Dies zeigt, dass Gottesdienst auch der Dienst am Nächsten ist.“ Der Karfreitag ist als strenger Fast- und Abstinentag bekannt, was der Verzicht auf Fleisch und eine einmalige Sättigung bedeutet. Der Gottesdienst am Karfreitag besticht durch seine Nüchternheit. Die Leidensgeschichte Jesus wird vorgetragen und ein Kreuz als Symbol des Todes Jesu wird enthüllt. Feierlich dagegen wird die Osternacht und damit die Auferstehung Jesu gefeiert. Vor allem mit dem Osterfest verbindet sich eine Vielzahl von Bräuchen, die von Ostereier bis Osterhase reicht.

 

Am Ende des virtuellen Einkehrtages bedankte sich Pfarrer Michael Hirmer bei seinem Amtsbruder Sven Grillmeier, der via Webcam aus der Hauskapelle des Pfarrhauses in Kirchenleibach zugeschaltet war.

 

Teublitz, 06.03.2021