Pfarrei Teublitz 001Mit dem 153. Telemann-Konzert in der Saltendorfer Wallfahrtskirche „Mariä Heimsuchung“ wurde das diesjährige Erntedankfest in der Teublitzer Pfarrei abgeschlossen. Neben Lob- und Dankgesängen, Meditationstexten und festlicher Instrumentalmusik erklangen auch marianische Musikstücke zum Rosenkranzmonat Oktober.
Das abwechslungsreiche und vielseitige Programm wurde mit Musik aus der Romantik für zwei Singstimmen und Orgel, einen „Laudate Dominum“ von Charles Gounod und einer Vertonung des „Ave maris stella“ von Josef Rheinberger gleichsam umrahmt. Die Sängerinnen Claudia Gerstmann (Sopran) und Maria Pritzel (Mezzosopran), begleitet von Norbert Hintermeier (Orgel), erfreuten bereits zum Auftakt dieser kirchenmusikalischen Feierstunde mit ihren klangvollen Stimmen die Zuhörer. Neben Duetten zeigten die Sängerinnen auch in Solovorträgen ihre stimmlichen Vorzüge.

Claudia Gerstmann gestaltete – zusammen mit dem Geiger Michael Rauscher – eine deutsche Arie des Telemannzeitgenossen Georg Friedrich Händel vorbildlich und sehr ausdrucksvoll. Dass der Zusammenklang von Gesangs- und Instrumentalstimme sehr homogen war, braucht bei der Qualität dieser Musiker nicht besonders betont werden. Für die sichere Continuobegleitung sorgte Kathrin Thomann (Violoncello) zusammen mit dem Organisten. Maria Pritzel stellte eine sehr ansprechende Psalmvertonung des Psalms 23 (Mein Hirt ist der Herr) mit ausgezeichnetem Vortrag und überlegter Textbehandlung vor.

Bei einem weiteren Duett von Benedetto Marcello aus seiner Psalmensammlung „Salmi Tomo Terzo“ glänzten die beiden Sängerinnen, die auch beruflich als Kirchenmusikerinnen tätig sind. Thematisch passend fügte sich das „Te Deum“, eine dreiteilige Fantasie für Orgel von Lothar Graap, das Norbert Hintermeier darbot, in das Programm. Dieses Werk gliedert sich nämlich in „Die Schöpfung huldigt Gott“-„Die Kirche preist den dreifaltigen Gott“ und „Lobpreis Jesu Christi“.

Vom Namensgeber der Reihe, Georg Philipp Telemann, interpretierte Michael Rauscher die große, viersätzige Violinsonate in F-Dur. Diese Sonate ist in Form und Aufbau eine „Kirchensonate“ mit einem einleitenden langsamen Satz, einem virtuosen, schnellen Folgesatz in fugierter Form, einer ruhigen „Siciliana“ und einem schnellen Schlussteil. Der Geiger wählte fein abgestimmte Tempi und zeigte dabei großartige Musikalität, sowohl im Ausdruck wie auch hinsichtlich Virtuosität und Technik. Mit Textbeiträgen, vorgetragen vom Pfarrgemeinderatsmitglied Barbara Michalski, wurde das Musikprogramm gegliedert.

Der zweite Konzertteil wurde von drei Oberpfälzer Komponisten beherrscht. Mit Max Jobst wurde ein Musiker vorgestellt, der nach Tätigkeiten in Amberg, Tirschenreuth und Regensburg nur ein kurzes Musikerleben hatte, ehe er bereits 35- jährig in Stalingrad 1943 vermisst ist. Sein ausdrucksstarkes „Ave Maria“ für Sopran, Violine und Orgel gehört zu seinen wenig erhaltenen Werken, das eine Darbietung zum Rosenkranzmonat in Saltendorf erfuhr. Auch Johann Speth aus Speinshart war mit Orgelversetten zum „Magnificat“ vertreten. Dazwischen wurden die Verse, abwechselnd von den Solistinnen und den Zuhörern gesungen. Mit dem Schlusslied „Rosenkranzkönigin“, das von dem aus Nabburg stammenden Priester, Komponisten und Lehrer an der damals neu gegründeten Regensburger Kirchenmusikschule geschrieben wurde, ist ein festliches Kirchenkonzert beendet worden.

 

Saltendorf, 06. Okt´19