PICT2077Regina Coeli – „reu dich, du Himmelskönigin“ war das Thema des 135. Telemann-Konzerts in der Saltendofer Wallfahrtskirche. In der vollbesetzten Marienkirche musizierte die Sopranistin Elisabeth Schöx zusammen mit Streichern, Holzbläsern und Orgel österliche Kompositionen vom frühen 17. Jahrhundert bis zur Zeit der Wiener Klassik. Dabei wurden drei Vertonungen der Marianischen Antiphon zur österlichen Festzeit, das „Regina coeli“, gegenübergestellt. Die Gesamtleitung zu diesem einmaligen Konzert lag in den bewährten Händen beim Teublitzer  Dekanatskirchenmusiker Norbert Hintermeier.

Mit einem Ricercar über das alte Osterlied „Christ ist erstanden“ eröffnete Norbert Hintermeier (Orgel) diese kirchenmusikalische Feierstunde. Bei der Wiedergabe einer Vertonung des Psalms 66 von Innocentio Vivarino, einem Kirchenkomponisten um 1620, zeigte die Sopranistin Schöx ihre Einfühlsamkeit und Interpretationskenntnis dieser „alten Musik“. Mit der klaren und modulierfähigen Stimme von Elisabeth Schöx wurden auch die Musikwerke von Johann Baptist Vanhal, sowie die Barockarien von Valentin Rathgeber,  Benedikt Biechteler und Meinrad Spieß gelungene und perfekte Darbietungen.

Die österliche Freude schwang aber nicht nur bei den Vokalwerken, sondern auch bei der Instrumentalmusik dieses Telemann-Konzerts mit. Als Werk des Namensgebers der Konzertreihe wurden zum ersten Male Suitensätze, die für das Vorgängerinstrument der heutigen Klarinette, dem Chalumeau, einer „Ur-Klarinette“ vorgestellt. Mit Alfons Neisberger und Angelika Wiendl (Klarinetten) und Robert Traurig und Johann Wiendl (Violinen) wurden diese Musikstücke Telemanns abwechslungsreich, durch die Gegenüberstellung von Streichern und Holzbläser musikalisch kurzweilig dargeboten.

Die Continuobegleitung übernahmen Dr. Kathrin Hackner (Violoncello), Norbert Martin Hintermeier (Fagott) und Norbert Hintermeier (Orgel). Dass die Musiker ihre Instrumente meisterlich beherrschten, zeigten sie auch in einem frisch musizierten dreisätzigen Concerto für zwei Klarinetten, zwei Violinen und Basso continuo des Banzer Benediktinerpaters Johann Valentin Rathgeber, einem Zeitgenossen Telemanns, das am Sonntag ebenfalls eine „Saltendorfer Premiere“ erfuhr. Mit weiteren Musikdarbietungen von Girolamo Frescobaldi, Joseph Haydn und dem Oberpfälzer Johann Speth, sowie Meditationstexten, vorgetragen von Richard Nausch, wurde das Programm dieses festlichen Osterkonzerts ergänzt. Mit der deutschen Übertragung des „Regina Coeli“, dem Lied „Freu dich, du Himmelskönigin“, das von allen –Zuhörern und Musizierenden -  gemeinsam dargeboten wurde, endete diese gelungene Feierstunde.