Pfarrei Teublitz 0038„Fernsehgottesdienst – Was bleibt?“, diese Frage muss ich mir als Pfarrer, nach so einem großen Event, stellen. Ein halbes Jahr Vorbereitung, 100 Mitwirkende aus der Pfarrgemeinde und nochmals 50 vom Fernsehteam. 60 Minuten Live-Sendung und dafür gut zwei Tage Aufbau. Sieben Proben, damit alles klappt, dafür 34 Seiten Regieanweisungen. Ja, so einen Fernsehgottesdienst live zu senden, ist eine große Aufgabe und Herausforderung. – Rentiert sich das? –

 

„Ja! Das rentiert sich!“, ist ganz klar meine Meinung. Ich weiß noch nicht wie hoch die Einschaltquoten waren, was ja für die Fernsehleute immer sehr wichtig ist. Ich weiß aber, dass am Sonntag noch 200 Telefonate eingingen und hunderte von E-Mail beim BR und in meiner Mailbox landeten, die ich noch nicht alle beantworten konnte. Bis jetzt sind die Rückmeldungen durchwegs positiv, ja sogar überschwänglich begeistert.

Erwin Albrecht, der Rundfunkbeauftragte der Bayerischen Bischofskonferenz, der unseren Gottesdienst begleitet hat, wird nicht müde zu betonen, dass unsere Pfarrgemeinde einen Dienst an den Menschen zuhause leisten, die gerade in Zeiten von Corona, den Gottesdienst nicht mehr in der Kirche miterleben können. Und genau so war es! Viele, vor allem ältere Herrschaften, waren am Telefon gerührt und überaus dankbar, dass unser Gottesdienst ihnen so viel Hoffnung und Freude geschenkt hat. – Deshalb denke ich: Mission erfüllt! – Unser Gottesdienst hat sein Ziel erreicht!


Wichtiger für mich als Pfarrer ist mir aber nicht nur die Außenwirkung, die unser Gottesdienst bei Hundertausenden von Zuschauern erreicht hat. Ich bin unglaublich stolz, wie wir in Teublitz diesen Gottesdienst vorbereitet und durchgeführt haben. Das Fernseh-Team, das ja teilweise sogar vom WDR aus Köln kam, war hellauf begeistert von unserer Pfarrgemeinde. Menschen, die oft gar nichts mit Kirche am Hut haben, erlebten eine lebendige, hilfsbereite und vor allem gastfreundliche Pfarrgemeinde. Genau das ist für mich Kirche!

Es waren 100 Mitwirkende aus unserer Pfarrei, die aktiv am Gottesdienst beteiligt waren. Einige wenige waren vor der Kamera zu sehen. Die meisten aber haben einen guten „Job“ dahinter getan. Die Mesner- und Aufbautruppe, die tagelang ackerte, oder unser „Kantinen“-Team, das den Kaffee niemals ausgehen lies, waren hinter den Kulissen tätig. Chorsänger, Musiker, Vorleser und Ministranten, die sich nicht nur einmal zur Probe trafen, gaben dem Ganzen dann ein Gesicht.

Was bleibt also vom Fernsehgottesdienst für unserer Pfarrgemeinde? Die Tatsache, dass wir eine tolle Gemeinschaft sind, die zusammen hält und miteinander Kirche ist. Eine Gemeinschaft, die voller Freude ihrer Sendung gerecht wird nämlich Jesus Christus in dieser Welt lebendig zu machen. Ich bin einfach stolz, dass es in unserer Pfarrgemeinde viele Engagierte gibt, die selbstlos mit anpacken und ihr Leben gestalten nach dem Motto: „Wir dienen Jesus Christus, unserem König!“

Vergelt´s Gott dafür!

Euer Pfarrer Michael Hirmer

 

 

Teubitz, 21.11.2021